29.3.2024

Bleib zu Hause & ab in den Wald

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Die Regelung lautet Kontaktbeschränkung. Hashtags in den sozialen Medien wie #bleibtzuhause oder #wirbleibenzuhause halten uns hoffentlich weiterhin davon ab, uns ins Café zu setzen, mit der Familie zusammen einkaufen zu gehen oder mit Freunden im Park zu picknicken. Explizit weiter erlaubt sind aber „individueller Sport und Bewegung an der frischen Luft“ (s. Maßnahmen der Bundesregierung) . Was für ein Glück! 

Zur Erholung und zum Ausgleich bei Stress und Anspannung hat Sport nicht für jeden die gleiche Bedeutung. Es gibt Regenerations-Typen, denen kulturelle Inspiration oder kuscheliger Sofa-Genuss mehr geben als Sport. Außerdem haben wir derzeit auch nicht alle den gleichen Stress damit, zu Hause zu bleiben (mehr dazu in meinen Gedanken 2Go im Video). Es gilt, ganz persönlich zu schauen, ob es einen ganzen Nachmittag im Wald braucht oder eine Abendrunde durch das Viertel, eine lockere Jogging-Runde über die Felder, den schweißtreibenden Power-Lauf oder vielleicht auch eine Runde mit dem Fahrrad. 

Es liegt mir fern, Dir zu sagen, was Du momentan tun solltest. Wir sind durch die Corona Krise alle extrem gefordert, einen Umgang mit den veränderten Rahmenbedingungen zu finden. Das kann nur gelingen, wenn wir das zwar solidarisch für Alle, aber eben auch ausgehend von jedem Einzelnen individuell denken. Deshalb möchte ich Dich dazu animieren, wirklich hinzuschauen, was Du derzeit brauchst. Und ich will Dir ein paar Informationen geben – die zugegebenermaßen ein Loblied auf den Waldspaziergang sind. 

Die Gründe für Anspannung und Gefühle der Bedrohung sind derzeit vielfältig. Zu unterschiedlichen Aspekten der Krise fühlen wir uns gestresst. Vielleicht ist es bei Dir die Furcht vor Ansteckung oder die Sorge, wohin die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise führen werden. Vielleicht bist Du auch besonders gestresst, den Alltag derzeit komplett anders organisieren zu müssen. Oder Du fühlst Dich sehr isoliert und einsam. Was auch immer Dein Thema in dieser globalen Krise ist, es zahlt auf Dein Stress-Konto ein wie es eine Gefahr durch einen Säbelzahntiger vor tausenden von Jahren tat. Und Stress löst bei uns im Körper die uralte sogenannte „Fight-or-Flight-Reaktion“ aus. Von der Ausschüttung von Adrenalin bis Cortisol, über die Erhöhung der Herz- und Atemfrequenz bis zu einem erhöhten Muskeltonus und einer pausierten Verdauung geht alles in Bereitschaft zu kämpfen oder zu rennen. Und dann? Passiert… nichts. Wir führen keine physischen Kämpfe oder rennen so schnell wir können. Ohne diese Bewegung bauen sich die Stresshormone im Körper nur sehr langsam wieder ab. Und natürlich nur, wenn der nächste Stress-Reiz nicht direkt folgt. 

Da wir alle im Alltag meist schneller wieder in Stress geraten, als der Körper bräuchte, um sich zu erholen, ist Bewegung eine kaum zu ersetzende Unterstützung auf dem Weg zu mehr Entspannung im Leben. Es muss kein Sport sein. Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt 150 Minuten mäßiger aerober körperlicher Aktivität. Eine halbe Stunde zügigeres Spazierengehen an den meisten Tagen der Woche erfüllt den Zweck voll und ganz. Ehrlich! Das kriegst Du doch hin. Baue das jetzt in Deinen Alltag ein – dann ist es Dir vielleicht sogar schon zur Routine geworden, wenn wir alle wieder mehr Raum und Zeit für Treffen mit unseren Mitmenschen einplanen wollen. 

Damit Du überzeugende Argumente parat hast, wenn Dein Gehirn Dir mit hinderlichen Gedanken kommt wie: „Wann soll ich das denn jetzt auch noch machen?“, oder „Spazieren gehen ist auch wirklich nicht mein Ding!“, hier speziell die Pro-Argumente für den Waldspaziergang kompakt für Dich zusammengestellt: 

  1. Nichts baut die Stresshormone Adrenalin und Cortisol im Körper so schnell und zuverlässig ab wie Bewegung. So sind wir als Menschen evolutionsbiologisch gebaut.
  2. Es braucht gar nicht so viel Bewegung, wie Du dachtest, um einen wirklichen Unterschied und mehr Entspannung und Wohlbefinden zu spüren.
  3. An der frischen Luft tankst Du ordentlich Sauerstoff. Das ist eine Frische-Kur für Deinen gesamten Organismus. Dein Immunsystem wird aktiviert und gestärkt.
  4. Sonne auf unserer Haut kurbelt die Vitamin D Produktion an. Das wird nicht nur für die Abwehr von Erkältungen und Grippe gebraucht, sondern kann auch Osteoporose und Tumorerkrankungen vorbeugen.
  5. Waldbaden ist nicht umsonst mittlerweile ein Trend. Auf alle Sinne hat der Wald eine wohltuende Wirkung – der Wind auf der Haut, das Rauschen der Blätter und das Zwitschern der Vögel in den Ohren, die würzige Luft in der Nase.
  6. Wenn Dein Gehirn mit den Sinneseindrücken beschäftigt ist, lockern sich auch kreisende Gedanken leichter und Du kannst auf der ganzen Linie aufatmen.

In der Corona Krise verantwortlich zu handeln, heißt auch gut für Dich selbst zu sorgen. Nur so bleiben wir mental und körperlich stark für das, was jetzt jeder Einzelne von uns beitragen kann. Gönne Dir entspannende Spaziergänge an der frischen Luft – mit Deinem Lieblingsmitbewohner, allein oder eben mit mindestens 1,5 m Abstand. 

Ich wünsche Dir ganz viel wohltuenden Ausgleich.


Und hey, wenn Du Fragen hast, oder Unterstützung gebrauchen kannst, mehr Spaziergänge in Dein Leben zu holen: Das ist das, was ich tue. Ich unterstütze Dich sehr gerne bei Deinem nächsten passenden Schritt – trotz der globalen Krise und gerade jetzt! Schreibe mir eine E-Mail und lass uns sprechen. 



Photo by Michal Parzuchowski on Unsplash.

 


Tags

Bewegung, Corona, Erholung, Resilienz, Stress, Stress abbauen, Stress ausgleichen, Stressmanagement, Wald


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