27.7.2024

Was Du alles kannst!

0  comments

Hast Du auch dieses Gefühl, dass unser Durchhaltevermögen durch die Corona-Pandemie ungeahnt harten Belastungstests unterzogen wird? Eine Durchhalteparole löst die nächste ab und die Karotte der Lockerungen verschiebt sich mit jedem Schritt den wir zurücklegen um einen weiteren nach hinten. Vielleicht hast Du im letzten Beitrag gelesen, wie es meine Familie und mich erwischt hat und ich auch ganz persönlich herausgefordert war (und bin), einen guten Umgang mit der Corona-Situation zu finden. Gern würde ich über die Quarantäne-Herausforderungen in der Vergangenheitsform schreiben. Tatsächlich sind wir noch mittendrin, da unsere beiden Kinder (zum Glück asymptomatisch) noch positiv getestet wurden. Es gilt also auch für mich persönlich, weiterhin jeden Tag auf meine Krisenfestigkeit zu achten.


Corona und andere Krisen

Auch wenn es derzeit schnell so wirken kann, sind doch Ansteckungsgefahren, Abstands- und Hygiene-Regeln und Lockdowns nicht das einzige, was uns fordert und wofür wir uns mehr Resilienz und innere Stärke wünschen. Ja, die Corona-Bedingungen wirken auf manches wie ein Brennglas. Aber die Gespräche mit meinen Klientinnen und Klienten drehen sich unabhängig von der Pandemie um die Themen, die uns in unseren Beziehungen, unserer Alltagsorganisation, unserer Arbeit und dem, was uns in unserem Leben wichtig ist, beschäftigen. Denn, mal ehrlich: Wir kommen doch auch ohne Corona immer mal wieder im Leben an Punkte, wo sich ein Gefühl einschleichen kann von: „Oha, das packe ich nicht!“ oder „Das wird doch eh nichts.“. Kannst Du Dich an so eine Situation in Deinem Leben erinnern? Oder geht es Dir vielleicht jetzt gerade so?


Stärke Deine persönliche Resilienz

Vermutlich spürst die mit diesen Gedanken verbundene Kraft- oder Mutlosigkeit? Da unser Handeln immer dadurch beeinflusst wird, wie wir uns fühlen (mehr dazu liest Du hier - klick!), kriegen wir dann auch leider tatsächlich nicht die PS auf die Straße, um „es zu packen“ oder „was draus zu machen“. Kein Grund zu Selbstkritik – jeder von uns kennt das mehr oder weniger bei dem einen oder anderen Thema! Vielleicht aber ein Anlass zur Stärkung Deiner persönlichen Resilienz.


Konkrete Tipps für mehr Resilienz

In dieser siebenteiligen Serie liest Du die wichtigsten Antworten auf die Frage: „Resilienz, wie geht das?“, kombiniert mit konkreten Alltags-Tipps und Ideen für erste Schritte, die Du jetzt und heute gehen kannst, um persönlich gut durch diese Pandemie und andere Krisen zu kommen.

Du bist in Deinem Leben die Person, die die Strippen zieht. Damit ist das, was in Deinem Leben passiert, ganz maßgeblich davon abhängig, was Du Dir selbst zutraust. Dieses Zutrauen in Dich selbst hat wiederum direkt mit Deinem Selbstbewusstsein zu tun. In der Sprache der Psychologie und zum Thema Resilienz wird von der Selbstwirksamkeit gesprochen. Dabei weiß ich, dass Du Dir keine aufgeblasene Demonstration von Stärke wünscht, hinter der nichts als heiße Luft steckt. Ich weiß, dass Du einfach gern das, was in Dir steckt auch ausschöpfen und leben willst.


Selbstwirksamkeit als Schlüssel

Oft wird von den 7 Säulen der Resilienz gesprochen, oder von den 7 Schlüsseln, wie auch Prof. Dr. Jutta Heller die Faktoren nennt, an denen man ganz pragmatisch, praktisch und konkret arbeiten kann.

Wo fängst Du also am besten an, wenn Du stecken bleibst bei dem Gefühl von Überforderung? Am besten fängst Du bei Dir selbst an und erinnerst Dich an das, was Dich ausmacht. Was sind Deine Dir zur Verfügung stehenden Ressourcen? Was entspricht Deinem Stil? Womit hast Du schon frühere Krisen bewältigt? Rücke Dir ins Bewusstsein, womit Du selbst arbeiten/ handeln kannst.


Überforderung ist gefährlich

Unser Gehirn ist evolutionsbiologisch darauf gepolt, dafür zu sorgen, dass wir sicher sind. Durch die Jahrtausende sind wir bis hier her gekommen, weil wir blitzschnell Gefahren erfassen können. Damit einher geht es bis heute, dass es uns relativ leicht fällt, das Negative zu sehen, Gefahr zu wittern und Schutz in der Komfortzone zu suchen. Dabei gerät uns aus dem Fokus, was wir alles können. Innere Stärke? Fehlanzeige.

Gleichzeitig dient es der Sache überhaupt nicht, uns künstlich aufzublasen und uns damit vielleicht in Situationen zu bringen, die uns dann am Ende tatsächlich überfordern. Vielmehr geht es um eine gesunde und durchaus wohlwollende und optimistische Einschätzung Deiner Stärken.


Worauf kannst Du zählen?

Wann hast Du Dir das letzte Mal vor Augen geführt, was Du alles wirklich gut kannst? Hast Du das überhaupt schon einmal gemacht? Seit meinen Anfängen in der Arbeit mit Teams bis heute in meiner Arbeit mit meinen Klientinnen und Klienten ist es einer meiner Evergreens, zu fragen: Welche dreißig Dinge zeichnen Dich aus? Was sind Deine dreißig größten Stärken? Welche dreißig Sachen kannst Du wirklich gut? Für welche dreißig Anliegen sollte man auf jeden Fall Dich fragen?

„Was? Dreißig? Das ist aber viel! Kann ich nicht mit weniger arbeiten?“ – das ist die Standard-Reaktion auf die 30-Stärken-Frage. Meine Antwort lautet: Die Power dieser Übung und ihr Effekt auf Dein Gefühl von Selbstwirksamkeit entsteht ab dreißig Stärken. Du kannst auch mehr sammeln. Zehn sind No-Brainer, weitere zehn erinnern Dich an etwas, was Du eigentlich weißt, aber gerade nicht präsent hast und die letzten zehn bringen Dir ein Grinsen ins Gesicht und sind eine Vitamin-Kur für Deine innere Stärke.


Deine 30 Stärken

Deshalb meine Empfehlung heute: Wenn Du an einen Punkt kommst, an dem Du denkst: „Ich schaffe das nicht!“, nimm Dir ein Blatt Papier und liste Deine dreißig größten Stärken. Dabei holst Du am besten auch den Schlüssel zu mehr Resilienz Optimismus noch dazu und betrachtest Deine Fähigkeiten und Deinen Stil zusätzlich aus der Brille eines guten Freundes oder eines stolzen Elternteils. Erinnere Dich auch an den Schlüssel Gemeinschaft und daran, dass Du andere um Hilfe bitten kannst. Wenn Du nur auf fünfzehn Stärken kommst, bitte liebe Mitmenschen um einen Beitrag für Deine Liste. Glaube mir, sie werden sich freuen, mit Dir auf diese Weise in Verbindung sein zu dürfen und werden Dir stärkende Antworten geben.


Deine Selbstwirksamkeit

Und dann hast Du eine Liste, die Dir verdeutlicht, was Du alles richtig gut kannst! Hänge sie Dir am besten irgendwo auf, wo Du sie immer wieder durchlesen kannst. Vergegenwärtige Dir, wie viel Du auf Deine ganz eigene Weise bewirken kannst – wie viel Selbstwirksamkeit Du hast! Damit kommst Du - damit kommen wir Alle! - viel stärker durch jede Krise und schaffen den Lockdown, so lange er auch noch dauern möge.


Auf 2021! Ich wünsche Dir ein frohes neues Jahr.


Herzlichst,

Deine Katrin


Und hey – wenn Du tiefer einsteigen willst und neugierig auf meine Begleitung bist, dann schreibe mir eine Mail und wir sprechen, wie ich Dich unterstützen kann.


Hier geht es zu den ersten Beiträgen dieser Serie:

Zur Netzwerkorientierung: Gemeinschaft macht stark!
Zur Akzeptanz: Das Loch, in dem wir sitzen
Zum Optimismus: Isn’t it ironic?

Tags

Resilienz, Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit, Stärken, Stress abbauen, Stressmanagement


Weitere Denkanstöße