02.11.2024

Durchhalten, bald ist Urlaub!

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Fast geschafft! Nur noch bis zum Urlaub durchhalten! Dafür jetzt aber nochmal richtig Gas geben! Projekte abschließen oder übergeben, Aufgaben, die in der Zeit des Urlaubs anfallen würden, selbstverständlich vorher erledigen, die Inbox wenigstens halbwegs abarbeiten und natürlich noch zig Meetings oder Besprechungen in die Zeit vor dem Urlaub quetschen. Für Sport oder Freizeit ist in diesem Endspurt kein Platz.

Erholen können wir uns dann ja im Urlaub! Und was passiert dann im Urlaub? Wir werden krank. Kommt Dir das bekannt vor? So oder so ähnlich geht es vielen von uns. Und deshalb habe ich heute an diesem Feiertag eine kleine Übung (s. u.) für Dich, mit der Du Deine Akkus bis zum nächsten Urlaub zwischendrin auftanken kannst – und dann nicht aus dem letzten Loch pfeifend im Hotel eincheckst und erstmal den halben Urlaub brauchst, um überhaupt irgendwie wieder klarzukommen. 

Aber erstmal ein paar Hintergründe, also Futter für unser rationales Gehirn, um zu verstehen, was unser Körper und unsere Seele sowieso spüren: Eine hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck und viele Aufgaben gleichzeitig führen zu Stress. Das ist erstmal nichts Schlimmes, sondern löst nur die steinalte „Angriff oder Flucht“-Reaktion unseres Körpers aus. Unser Gehirn schickt verschiedene Hormone auf den Weg, um uns über einen beschleunigten Atem, einen erhöhten Muskeltonus und Blutdruck, gehemmte Verdauung und Libido sowie einiges mehr bereit zu machen – bereit, vor dem Säbelzahntiger zu fliehen oder ihn zu erlegen. Vor allem werden Noradrenalin, Adrenalin und Kortisol ausgeschüttet. Wir sind kurzfristig leistungsfähiger – super! Nur braucht unser Körper Bewegung und Entspannung, um das Kortisol und das Adrenalin nach der Gefahr/ der Stress-Situation im Blut auch wieder abzubauen. Bleibt deren Konzentration hoch, weil wir dauerhaft im roten Drehzahlbereich laufen, sind wir im chronischen Stress und deutliche körperliche Folgen und Erkrankungen sind nicht weit (Tinnitus, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Bluthochdruck, Magen-/ Darmbeschwerden, Schlafstörungen, erhöhte Infektanfälligkeit u. v. m.). Und an dieser Stelle wird es kritisch, denn was gönnen wir uns in diesen heißen Phasen vor dem Urlaub nicht? Richtig, Bewegung und Entspannung! Das machen wir dann ja im Urlaub. 

Zusätzlich zu allen Schulterverspannungen, Kopfschmerzen und Einschlafproblemen passiert uns dann sehr oft Folgendes: Wir haben schon seit letzter Woche so eine latente Erkältung. Aber der Stress mit der Urlaubsvorbereitung, führt zu einem hohen Kortisol-Spiegel im Blut. Kortisol hat auch antiseptische Wirkung und wir können die Bakterien in Schach halten und alle Aufgaben erledigen. Sind dann sogar noch die Koffer gepackt, der Flieger erreicht und das Hotel gefunden, sinkt der Kortisol-Spiegel langsam. Die Bakterien gewinnen die Oberhand und wir werden krank. Das war’s dann mit dem Sport. Dann ist erstmal Erholung auf einem anderen Level gefragt. 

Ob es uns gefällt oder nicht – um diese körperlichen Abläufe kommen wir nicht herum. Ja, wir können daran arbeiten, wie gestresst wir uns fühlen und den Säbelzahntigern unseres Alltags gelassener begegnen. Aber selbst dann kommen langfristig und nachhaltig nicht ohne Regeneration aus. 

Und da passiert es uns schon mal, dass wir vor lauter Flucht- und Angriffsimpulsen vergessen, wie wir richtig auftanken. Nur weil die Kollegin immer so entspannt vom Yoga berichtet, heißt das noch lange nicht, dass uns das auch Entspannung bringt. 

Um Dir die Suche nach Deiner wohltuenden Entspannung zu erleichtern, habe ich eine kleine Übung für Dich. Wenn Du Lust auf eine "Liste schöner Erlebnisse hast", schreibe mir einfach und Du erhältst sie in Dein Postfach. Sie enthält für jeden Entspannungstyp Ideen. Der geistig-kreative Typ findet genauso Anregungen wie der sportliche oder der gemütliche Genießer-Typ. Für jede Idee kannst Du ankreuzen, wie gern Du dies tust, schon mal getan hast oder tun würdest. Und dann kreuzt Du an, wie häufig Du das tust. Selbstverständlich kannst Du die Liste um alle Ideen ergänzen, die Du noch hast! Mit diesen Kreuzchen wird es sicher schon deutlich: Was machst Du sehr gerne, aber fast nie? Was hast Du früher gern gemacht, aber machst es nur noch selten? Suche Dir die drei Dinge heraus, die Du in den nächsten Wochen zum Ausgleich zu Deiner Stressbelastung tun möchtest, und schreibe sie auf. Und als Kür, wenn es Dir wirklich ernst ist: Terminiere Deinen Favoriten in Deinem Kalender! 

Viel Spaß, Genuss und Ausgleich wünsche ich Dir. 

Und dran denken: Zum Abbau von Adrenalin und Kortisol braucht es nicht nur Entspannung, sondern auch Bewegung. Also falls es ins Theater geht, einfach zu Fuß hinlaufen.


Photo by Jonathan Chng on Unsplash


Tags

Ausgleich, Balance, durchhalten, Genuss, Life Balance, Resilienz, Stress, Stress abbauen, Stressmanagement


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