20.4.2024

Wie Du aus der Selbst-Sabotage-Falle rauskommst – konkret und sofort | Stressmanagement

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Das kennen wir alle, wie uns der Perfektionismus am Wickel hat, wie unser innerer Kontrolletti uns biestig werden lässt oder wie innere Rastlosigkeit uns durch den Tag hetzen lässt. Jeder von uns hat mindestens einen dieser stressverstärkenden inneren Antreiber, die uns das Leben schwer machen. In den letzten drei Denkanstößen kannst Du zu diesen Selbst-Saboteuren Genaueres lesen.

Und wenn Dir …

nicht bekannt vorkommen, dann nickst Du sicher beim Thema …

  • Aufschieberitis,
  • beim inneren Arbeitstier,
  • People Pleaser,
  • Versachlicherin,
  • beim inneren Vorsichtsapostel oder
  • beim Opfer in uns: „Ich kann das einfach nicht!“.


Wir sind alle nur Menschen

All diese stressverstärkenden Saboteure sind zutiefst menschlich. Sie speisen sich aus einer positiven Absicht heraus. Wir schätzen die Qualität (Perfektionistin), die Kontrolle (Kontrolletti), die Geschwindigkeit (Rastlose), das Angenehme im Moment (Aufschieberitis), die Leistung (Arbeitstier), das Wohl der Mitmenschen (People Pleaser), die rationale Logik (Versachlicherin), die Umsicht (Vorsichtsapostel) und auch den Selbstschutz (Opfer).


Lass uns nicht übertreiben

Stressig und anstrengend wird es für uns – zusätzlich zu allem, was die äußeren Umstände uns sowieso fordern! – wenn es diese inneren Saboteure mit ihren antreibenden Gedanken-Mustern übertreiben. Dann kippt die positive Absicht in einen stressverstärkenden Effekt. Dann verdirbt uns der Perfektionismus den leistungsvorbereitenden Schlaf, in dem er uns zu 120% antreibt – weshalb wir am nächsten Tag übermüdet einen wichtigen Fehler übersehen. Dann sieht die Versachlicherin in uns nur noch die harten Fakten und blendet die Stimmung im Team aus – und wir wundern uns, warum die Motivation zu Wünschen übrig lässt. … you get the picture.


Die Frage aller Fragen: Wie genau geht das?

Nun ist es so, dass ich die allermeisten meiner Klienten als reflektiert zu diesen inneren Antreibern erlebe. Und vermutlich nickst jetzt auch Du und weißt ungefähr, welche Saboteure Dir typischerweise Deine Gelassenheit verhageln. Die Frage aller Fragen an diesem Punkt der Reflexion lautet dann immer: „Ja, ok. Das ist mir bewusst. Aber was mache ich denn jetzt konkret dagegen?“


Die Antwort: Umschalten!

Meine Antwort darauf lautet: Im Gehirn umschalten! Du kannst mit einer einfachen Übung raus dem selbst-sabotierenden Stress-Modus umschalten in Deine Gelassenheit und Deine innere Kraft:

Nimm Dir zwei Minuten, schließe die Augen, atme ein/ zwei Mal tief durch und taste dann mit Deinen Fingern nach dem erstbesten Gegenstand in Deiner Nähe (Dein Wasserglas, Deine Maus, Dein Handy, Deine Stuhllehne, … ganz egal). Und dann reibe mit Deinen Fingerspitzen leicht über diesen Gegenstand, um dessen Beschaffenheit mit all Deiner Aufmerksamkeit zu ertasten. Nimm die Temperatur des Gegenstands wahr. Ist er warm oder kalt? Nimm die Oberfläche wahr. Spüre, ob sie glatt ist oder rau. Spüre, ob es Unebenheiten gibt, die Du fühlen kannst. Lenke Deine ganze Aufmerksamkeit in Deine Fingerspitzen und nimm alle Nuancen wahr, die Du ertasten kannst. Stelle Dir vor, dass Du den Gegenstand so detailliert ertastest, wie Du ihn bisher noch nie wahrgenommen hast. Lasse Dir einen Moment Zeit dabei. Dann nimm noch einen tiefen Atemzug und öffne Deine Augen wieder.


Unser Gehirn braucht nur 10 Sekunden

Na, fühlst Du den Unterschied? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Du es innerhalb der vergangenen zwei Minuten geschafft hast, zehn Sekunden mit Deiner Aufmerksamkeit ganz bei Deinem körperlichen Sinneseindruck des Tastens zu sein. Mehr braucht es nicht, um die Gehirnaktivität von einem Bereich im Gehirn eher links in den Bereich (eher rechts) zu lenken, wo unsere inneren Stärken wie Empathie, Neugier, Innovationskraft, Steuerungsfähigkeit und Tatkraft zu verorten sind. Du hast also effektiv umgeschaltet. Du hast Deine neuronalen Aktivitäten umgelenkt – raus aus dem Überlebensmodus, rein in den Zugriff auf Deine innere Kraft.


1, 2, 3 … Gelassenheit

Das ist es, was Du ganz konkret tun kannst. Jedes Mal, wenn Du den stressverstärkenden Effekt Deiner inneren Saboteure wahrnimmst. Der Ablauf ist dabei immer der gleiche:

  1. Bemerken, dass es gerade stressig ist und Deine inneren Saboteure Dir das Leben zusätzlich schwer machen
  2. Anhalten. Sage Dir selbst ganz bewusst: „Stopp! Ich will umschalten.“
  3. Umschalten, indem Du zwei Minuten versuchst, Deine gesamte Aufmerksamkeit auf einen Deiner Sinneseindrücke zu lenken. Alle aufkommenden Gedanken und Gefühle dürfen dabei Pause haben. Du lenkst Deine Aufmerksamkeit einfach immer wieder sanft zurück in Deine Fingerspitzen.
  4. Gelassen(er) weiter. Mit einer Prise mehr Gelassenheit, einem etwas besseren Zugriff auf Deine innere Kraft und Deine positive Absicht widmest Du Dich weiter dem, was Dir gerade wichtig ist.


Trainingseffekt: Mentale Fitness

Je öfter Du umschaltest, desto selbstverständlicher werden die Verschaltungen in Deinem Gehirn. Je öfter Du umschaltest, desto seltener oder kürzer bleibst Du im stressigen Überlebensmodus hängen. Je öfter Du umschaltest, desto leichter greifst Du auf Deine innere Kraft zu. Und je öfter Du umschaltest, desto gelassener bleibst Du auch in schwierigen Situationen.

Ganz konkret und praktisch stärkst Du damit Deine Stress-Resistenz. Du stärkst die Fähigkeit, unabhängiger von äußeren Stressoren in einer positiven Haltung zu bleiben. Du trainierst damit Deine mentale Fitness und machst Dir das Leben leichter, zufriedener und (ja, ich hänge mich aus dem Fenster und sage) sogar glücklicher!

Das wünsche ich Dir von Herzen: Ein schönes Fest, einen positiven Jahreswechsel und ein glückliches neues Jahr 2023!

Wir lesen uns hier im Januar wieder.

Herzlichst

Deine Katrin


P. S.: Wenn Du die Walnüsse im Bild weniger als Symbol für unser Gehirn siehst, in dem wir umschalten können, sondern hauptsächlich als Nuss, die Dir gut schmeckt, dann setze doch für die nächsten zwei Minuten Wahrnehmungs-Umschalt-Übung einfach eine Walnuss und Deinen Geschmackssinn ein.


Und hey – wenn Du bis dahin nicht warten kannst und schon neugierig wissen möchtest, wie Du das mentale Fitness Training ab Februar 2023 mit mir zusammen angehen kannst, dann schreibe mir einfach. Ich freue mich darauf, von dir zu hören!

Ich lebe und arbeite im schönen Idstein bei Wiesbaden und Frankfurt im Rhein-Main-Gebiet. Die Technik macht es möglich, dass wir räumliche Distanz im Online-Coaching überbrücken können.


Pic by Priyanka Singh on Unsplash


Tags

mentale Fitness, Stressmanagement


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