27.7.2024

Worauf wartest Du?

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Hast Du corona-bedingte Ladehemmungen oder das Gefühl, Deine Wünsche und Ziele sind auf Pause gedrückt bis endlich alles wieder normal wird?

Denkst Du oft: „Ich würde ja so gerne…, aber das geht momentan eben einfach nicht. Da muss ich warten, bis Corona vorbei ist.“?

Gerade jetzt in der Pandemie ist die Zeit eine besonders merkwürdige Sache – einerseits ziehen sich die seit Monaten gleichförmigen Tage zäh wie Kaugummi und gleichzeitig sind wir so beschäftigt, Home Office, Homeschooling und die Versorgung der Familie unter einen Hut zu bringen, dass wir am Ende dieser zähen Tage wieder zu Nichts gekommen sind.


Konkrete Tipps für mehr Resilienz

In dieser siebenteiligen Serie liest Du die wichtigsten Antworten auf die Frage: „Resilienz, wie geht das?“, kombiniert mit konkreten Alltags-Tipps und Ideen für erste Schritte, die Du jetzt und heute gehen kannst, um persönlich gut durch diese Pandemie und andere Krisen zu kommen.


Was würdest Du gerne ändern?

Ich verstehe den Wunsch nach Normalität. Und doch habe ich Fragen: Wieso wünscht Du Dir wieder mehr Normalität? Wieso wartest Du auf eine Rückkehr zu alten Mustern, um Veränderungen anzugehen, nach denen Du Dich schon vor Corona gesehnt hast? Ich weiß, es erscheint theoretisch leichter, auf bekanntem Terrain zu starten. Nur… hattest Du ja nicht gestartet. Was wünschst Du Dir schon lange? Willst Du wieder mehr Sport machen? Dich mal wieder ans Klavier setzen? Endlich mal diese Biographie lesen, die schon lange auf Deinem Nachttisch liegt? Oder willst Du selbst ein Buch schreiben, willst Du Dich beruflich verändern, oder privat? Was es auch ist – in den alten Mustern vor Corona war es schwierig, damit zu beginnen.


Ausnahmen befeuern neue Regeln

Da konnte Dir doch jetzt nichts Besseres passieren, als dass Dein Alltag auf den Kopf gestellt wurde. Veränderung ist immer das Ergebnis veränderter Alltäglichkeiten. Ein Raucher wird zum Nichtraucher, indem er jeden Tag/ jede Stunde auf alte Gewohnheiten verzichtet und sich keine Zigarette anzündet. Du nennst Dich selbst dann einen Klavierspieler, wenn Du regelmäßig an diesem Klavier sitzt, was da so schön am Fenster steht. – Und nicht, wenn Du regelmäßig denkst: „Oh, ich würde so gerne mal wieder!“. Der Baustoff unserer Veränderung ist die Gewohnheit.


Die Krise eben doch als Chance

Und, ach ja! Momentan läuft überhaupt gar nichts wie gewohnt. Hervorragend! Es ist nämlich ganz schön schwer, sich selbst aus Gewohnheiten heraus zu manövrieren. Aber das musst Du nun ja gar nicht leisten. Das wäre dann ja jetzt schon erledigt.

Dann, bitte, warte nicht bis wieder Normalität einkehrt. Die alten Gewohnheiten (aka „innere Schweinehunde“) werden Dich dann schnell wieder in bewährten Bahnen laufen lassen und Du hast eine Chance vertan: Deine Chance darauf, dass es zukünftig anders läuft.


Jetzt aktiv werden

Unsere Chance auf Veränderung besteht immer genau jetzt und heute. Wo Du heute stehst und was Dich umgibt, hat vor allem mit dem zu tun, was Du letztes Jahr, vorletztes und vor drei Jahren gemacht (oder nicht gemacht) hast. Jetzt und heute stellst Du die Weichen für die zukünftigen Jahre.

Dabei lass uns gnädig mit uns selbst sein. Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich bin derzeit oft so beschäftigt damit zu verstehen, wie die Welt sich dreht, dass mich ein Drei-/ Fünf- oder auch nur ein Ein-Jahres-Plan für meine Ziele schlicht überfordern würde. Ich kann derzeit in Quartalen denken und am besten im 30-Tage-Rhythmus planen. Wer weiß, wie die Rahmenbedingungen dann wieder aussehen und woran ich meine Vorhaben anpassen möchte. Das funktioniert für mich gut. Vielleicht funktioniert es auch für Dich?


Zukunftsorientierung als Schlüssel

Oft wird von den 7 Säulen der Resilienz gesprochen, oder von den 7 Schlüsseln, wie auch Prof. Dr. Jutta Heller die Faktoren nennt, an denen man ganz pragmatisch, praktisch und konkret arbeiten kann.


Schau nach Vorne - nicht nur aus der Hoffnung heraus, dass es endlich Lockerungen geben wird, sondern auch, um zu überlegen: Wenn Du Ende Februar zurückblickst auf den dann vergangenen Monat, was willst Du untergebracht haben? Welche Veränderung willst Du begonnen haben? In welche Richtung willst Du einen ersten Schritt gemacht haben?


Simple but not easy

Klingt verlockend, richtig? Wenn nur dieser zäh rasende Alltag dieses Lockdowns nicht wäre. Absolut! Ich möchte nicht den Eindruck entstehen lassen, dass es leicht wäre. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass Du die Weichen für Dein persönliches „New Normal“ heute stellst. Dabei darfst Du die ersten Abzweigungen so groß (bzw. klein) machen, wie Du sie derzeit handhaben kannst. Kein Mikro-Schritt in die richtige Richtung wäre zu klein, als dass er es nicht wert wäre, gegangen zu werden. Weitere Schlüssel für diese Weichenstellung habe ich Dir hier in dieser Mini-Serie vorgestellt. Natürlich wünsche ich Dir einen guten Blick für die richtige Größe Deiner Lösung. Ich wünsche Dir einen wohltuenden Sinn für die Gemeinschaft, in der Du Dich befindest und die Gewissheit, dass Du das schaffst!


Wünsch Dir was!

Und dann „go for it!”. Heute schließt sich der thematische Kreis der letzten Wochen hier im Blog mit dem Blick in die Zukunft. Neben dem Hoffen auf Lockerungen und dass es „endlich wieder besser wird“, bietet dieser Blick auch die Chance auf die Frage:

Was soll Dein Leben zukünftig beinhalten?

Es wäre mir eine große Freude, wenn ich Dir dazu eine kleine gedankliche Anregung geben konnte.


Herzlichst,

Deine Katrin


Und hey – die Antworten auf diese Frage können zu neuen Fragen führen, die wiederum weitere aufwerfen. Keine Sorge. Du musst Dich da nicht allein durchwühlen. Ich begleite Dich gern auf Deinem Weg. Schreibe mir einfach eine Mail und wir sprechen, was Dir jetzt gerade helfen würde.


Hier alle Beiträgen dieser Serie im Überblick:

Zur Netzwerkorientierung: Gemeinschaft macht stark!

Zur Akzeptanz: Das Loch, in dem wir sitzen

Zum Optimismus: Isn’t it ironic?

Zur Selbstwirksamkeit: Was Du alles kannst!

Zur Verantwortung: Führungsverantwortung

Zur Lösungsorientierung: Das Geheimnis der Pause

Zur Zukunftsorientierung: Liest Du gerade "Worauf wartest Du?"


Tags

Resilienz, Stressmanagement, Zukunft


Weitere Denkanstöße