27.7.2024

Das Geheimnis der Pause

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Heute will ich Dir ein Geheimnis verraten. Heute will ich Dir den Trick verraten, der wirklich funktioniert, wenn es darum geht, etwas Neues in Dein Leben zu bringen – wie zum Beispiel Entspannung. Wirklich in jedem meiner Coachings arbeiten wir früher oder später an der Frage: Wie finde ich den Anfang?


Die Sehnsucht im Hamsterrad

Ich kann mich noch sehr gut an meine eigene Zeit erinnern, als ich schon spürte, dass ich etwas ändern muss. Ich weiß noch wie ich anfing zu verstehen, dass ich mich verausgabte und zu wenig Ausgleich hatte. Aus diesem Verständnis heraus, dass ich meine Akkus über lange Zeit nicht mehr richtig aufgeladen hatte, sehnte ich mich nach dem Gegenteil von dem, was gerade war. Ich arbeitete, versorgte kleine Kinder, arbeitete weiter bis spät nachts, schlief zu wenig und machte am nächsten Tag genau so weiter. Ich beneidete den Landschaftsgärtner vor meinem Bürofenster, der stundenlang draußen an der Luft in Erde und Pflanzen wühlte. Ich dachte, mir mit einem Wellness Retreat quasi eine Druckbetankung an Entspannung holen zu müssen. Und ich träumte von einem Sabbatical, in dem ich dann einfach tagelang nur lesen und chillen würde. In der Realität fand ich noch nicht einmal die Zeit und die Energie, Wellness Hotels zu recherchieren.

Was machte ich falsch?


Konkrete Tipps für mehr Resilienz

In dieser siebenteiligen Serie liest Du die wichtigsten Antworten auf die Frage: „Resilienz, wie geht das?“, kombiniert mit konkreten Alltags-Tipps und Ideen für erste Schritte, die Du jetzt und heute gehen kannst, um persönlich gut durch diese Pandemie und andere Krisen zu kommen.


Denkfehler

Heute weiß ich, dass ich mit meiner Lösungsrichtung (mehr Ausgleich) zwar goldrichtig lag, mich mit meinen Umsetzungsideen aber selbst überforderte. Diese Ideen waren so groß, dass sie mir eine zusätzliche Last waren, die ich einfach nicht schultern konnte. Das warf mich dann zurück auf meine eingefahrene Strategie vom Prinzip Hoffnung: Wenn ich noch mehr, noch schneller arbeite, habe ich vielleicht am Wochenende etwas Zeit...


Lösungsorientierung als Schlüssel

Oft wird von den 7 Säulen der Resilienz gesprochen, oder von den 7 Schlüsseln, wie auch Prof. Dr. Jutta Heller die Faktoren nennt, an denen man ganz pragmatisch, praktisch und konkret arbeiten kann.


Heute weiß ich, dass der Trick darin besteht, nicht das große, ultimativ entspannende Gegenteil zum Stress eines prallvollen, hektischen Alltags in den Kalender pressen zu wollen. Wenn Du Dein Leben nicht grundlegend verändern möchtest, besteht das Geheimnis der Entspannung darin, kleiner zu denken!

„Wie jetzt?“, magst Du denken: „Mein Stresspegel ist so hoch, da reicht ein bisschen Entspannung nicht!“. Das mag sein. Und es gilt bitte, ehrlich aufmerksam zu sein, ob Du Dich vielleicht schon in wirklich gesundheitlicher Not befindest und tatsächlich eine Notbremsung brauchst. Zum Glück gibt es vorher viele Möglichkeiten, diese Notwendigkeit gar nicht erst entstehen zu lassen. Dann gilt jeden Tag auf’s Neue: Fange klein an.


Hier liegt Deine Chance auf Entspannung

Du sehnst Dich nach Pause und Ruhe? Einfach mal nichts tun? Aber Du siehst nicht, wie das gehen soll? Dein Kalender ist proppenvoll und die E-Mails quellen über? Dann frage ich Dich: Finden sich heute irgendwo zehn Minuten in Deinem Kalender? Nein? Ok, findest Du fünf? Ja, fünf könnten irgendwo rauszuschwitzen sein? Ok! Da ist Dein Anfang. Und um sicherzustellen, dass Dir nichts dazwischen kommt und Du Dich nicht zu optimistisch warst, reduziere noch einmal um gut die Hälfte. Zwei Minuten!


Du brauchst nur zwei Minuten

Die Lösung zu dem Teufelskreis aus Stress und Hamsterrad liegt darin, heute – jetzt! – mit zwei Minuten anzufangen. Stelle Dir ruhig den Timer im Handy und dann mache zwei Minuten das Handy leise, klappe den Rechner zu, lehne Dich in Deinem Stuhl bequem zurück und mache mal einen Moment… nichts. Hole mal tief Luft, so richtig tief, und atme dann lang und vollständig aus. Wenn es Dir zu langweilig wird in den zwei Minuten ohne Input oder Output, dann bleib einfach mit Deiner Aufmerksamkeit beim Ein und Aus Deines Atems.


Verlass Dich drauf

Klar, kommen da so Gedanken vorbei wie: „Das ist ziemlich albern.“, oder: „Das bringt auch überhaupt nichts.“, „Zwei Minuten, pff, da kann ich es auch gleich lassen.“ Das ist doch ok. Klar, kannst Du es auch lassen. Aber zwei Minuten sind so wenig, da kannst Du es auch einfach machen. Ziemlich sicher wirst Du schon direkt nach dem ersten Versuch eine kleine Veränderung spüren. Vielleicht bist Du für ein paar Momente einen Ticken gelassener? Vielleicht machst Du etwas fokussierter mit Deiner Arbeit weiter? Der Effekt mag sehr klein sein, aber er ist Deiner! Du hast den Anfang gemacht. Du bist den ersten Schritt gegangen auf dem Weg zu mehr Ausgleich und Entspannung.


In Deine Lösungskompetenz kommen

Und weißt Du was? Weil dieser Mikro-Schritt so klein war, kannst Du doch morgen direkt den nächsten gehen und wieder zwei Minuten Pause und Nichtstun machen. Schon nach kurzer Zeit wirst Du einen deutlichen Unterschied bemerken. Jede zwei-Minuten-Pause wird Dir den Blick etwas freier machen und Deine persönliche Lösungskompetenz stärken. Du wirst Dir vielleicht nach einer Zeit zehn Minuten Pause einräumen und wissen: Du kannst Dich auf Dich verlassen, Du bist auf dem Weg und hast einen Lösungsweg gefunden, der in Deinen Alltag passt. Dieser Anfang ermöglicht den nächsten für Dich richtigen Schritt. Dies ist das Geheimnis, das ich heute mit Dir teilen wollte.


Das Geheimnis

Auf dem Weg zu mehr Entspannung und Ausgleich im Leben, liegt die wahre Kraft in den kleinen Mikro-Schritten, die Du an den meisten Tagen verlässlich unterbringst.


Herzlichst,

Deine Katrin


Und hey – den richtigen Anfang zu finden, kann ganz schön schwierig sein. Wenn Du dafür und um dann auch dran zu bleiben, Unterstützung gebrauchen kannst, schreibe mir eine Mail und wir sprechen, was Dir jetzt gerade helfen würde.


Hier geht es zu den ersten Beiträgen dieser Serie:

Zur Netzwerkorientierung: Gemeinschaft macht stark!

Zur Akzeptanz: Das Loch, in dem wir sitzen

Zum Optimismus: Isn’t it ironic?

Zur Selbstwirksamkeit: Was Du alles kannst!

Zur Verantwortung: Führungsverantwortung


Tags

Lösungsorientierung, Pause, Resilienz, Stressmanagement


Weitere Denkanstöße